Helvetia und Baloise schließen sich zusammen und schaffen damit den zweitgrößten Versicherer der Schweiz. Der Zusammenschluss soll 2025 vollzogen werden – mit einem vertrauten Gesicht an der Spitze.
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Eigene Erstellung | Bildmaterial Helvetia und Baloise
In der Schweizer Versicherungslandschaft bahnt sich eine bedeutende Konsolidierung an: Die beiden etablierten Häuser Helvetia und Baloise fusionieren und bilden damit künftig die zweitgrößte Versicherungsgruppe des Landes – gemessen am kombinierten Geschäftsvolumen von rund 20 Milliarden Schweizer Franken. Darüber hinaus will das fusionierte Unternehmen eine führende Rolle im europäischen Markt einnehmen.
Wie die beiden Versicherer am Dienstag mitteilten, soll der Zusammenschluss im vierten Quartal 2025 abgeschlossen sein. Neben der Erweiterung der Marktposition streben die Unternehmen eine stärkere operative Effizienz an: Die jährlichen Synergieeffekte werden auf etwa 350 Millionen Franken vor Steuern geschätzt – zusätzlich zu den bereits laufenden Kostenoptimierungen beider Unternehmen.
Das geplante Umtauschverhältnis liegt bei 1,0119 Helvetia-Aktien je Baloise-Aktie. Die Fusion soll als reiner Aktientausch erfolgen und bedarf noch der Zustimmung der Aktionäre sowie der regulatorischen Behörden.
Die neue Versicherungsgruppe wird unter der Leitung erfahrener Führungskräfte stehen. Verwaltungsratspräsident wird Thomas von Planta, der aktuell denselben Posten bei Baloise innehat. Die operative Führung übernimmt der amtierende CEO der Helvetia-Gruppe, Fabian Rupprecht. Damit setzt das neue Unternehmen auf bewährte Expertise und eine starke Führungsfigur mit internationaler Erfahrung.
Rupprecht hatte erst 2023 die Führung der Helvetia übernommen und genießt innerhalb der Branche einen ausgezeichneten Ruf – nicht zuletzt wegen seines konsequenten Kurses in Richtung Digitalisierung und Internationalisierung. Beobachter werten seine Berufung als Zeichen für einen stabilen Integrationsprozess.
Der Zusammenschluss von Helvetia und Baloise kommt nicht überraschend – er reiht sich ein in eine Reihe strategischer Zusammenschlüsse, mit denen Versicherer auf steigenden Wettbewerb, regulatorische Anforderungen und den Druck zur Digitalisierung reagieren. Größenvorteile und Effizienzgewinne sind entscheidend, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben – sowohl national als auch im europäischen Umfeld.
Mit einem starken Heimatmarkt, Präsenz in acht Ländern und nun vereinten Kräften, dürfte das neue Unternehmen gut positioniert sein, um Innovationen voranzutreiben, Kundenerlebnisse zu verbessern und sich gegenüber internationalen Wettbewerbern zu behaupten.
Die Fusion markiert somit nicht nur einen Meilenstein für den Schweizer Versicherungsmarkt, sondern auch einen Schritt in Richtung europäischer Schlagkraft – bei gleichzeitig gewahrter Schweizer Identität.
Nachdem zuletzt Gerüchte laut wurden, dass die Versicherer die Veräußerung des deutschen Geschäfts prüfen, dürfte nun zügig die Frage aufkommen, wie es mit den jeweiligen Initiativen in Deutschland weitergehen wird. Beide Versicherer verfügen über große Strukturen in Deutschland.
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