Scalable Capital: Umsatzsteigerung bringt Annäherung an Profitabilität

Scalable Capital steigert den Umsatz 2023 um 123 Prozent auf 112,5 Millionen Euro, verzeichnet jedoch einen Verlust von 26,7 Millionen Euro. Mit über 1,1 Millionen Kunden und wachsendem Vermögen nähert sich das Fintech der Profitabilität. Neue Handelsplattform und effizientere Strukturen sollen weiteres Wachstum fördern.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

26.1.25

Scalable Capital: Umsatzsteigerung bringt Annäherung an Profitabilität

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Scalable Capital

Das Münchener Fintech Scalable Capital hat im Jahr 2023 deutliche Fortschritte auf dem Weg zur Profitabilität gemacht. Trotz eines Jahresverlustes von 26,7 Millionen Euro konnte das Unternehmen seinen Umsatz um 123 Prozent auf 112,5 Millionen Euro steigern. Die Zahlen verdeutlichen die erfolgreiche Skalierung des Geschäftsmodells, das auf die Bereiche Brokerage und Vermögensverwaltung setzt.

Umsatzstärke dank Kundenwachstum

Der Geschäftsbericht zeigt, dass Scalable Capital vor allem durch den Ausbau der Kundenbasis und das wachsende verwaltete Vermögen Erfolge verbuchen konnte. Die Umsätze profitierten dabei nicht nur vom klassischen Brokerage-Geschäft, sondern auch von den erweiterten Aktivitäten des Unternehmens, zu denen unter anderem das Online-Informationsportal justETF gehört, das Ende 2021 übernommen wurde.

Laut einer Unternehmenssprecherin erzielte das Tochterunternehmen Scalable Capital, das Brokerage- und Vermögensverwaltungsdienstleistungen anbietet, im Jahr 2024 bereits einen profitablen Jahresabschluss. Der gesamte Konzern, zu dem mehrere Einheiten gehören, befinde sich „auf einem deutlichen Weg zur Profitabilität“. Dennoch investiere Scalable Capital weiterhin in den Ausbau der Plattform und die Akquisition neuer Kunden.

Neue Handelsplattform soll zusätzliche Einnahmen generieren

Ein weiterer Meilenstein in der Wachstumsstrategie ist die Gründung der European Investor Exchange (EIX) in Kooperation mit der Börse Hannover. Die neue Handelsplattform wird es Scalable Capital ermöglichen, Kundenaufträge selbst abzuwickeln und an den sogenannten Spreads (Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufspreisen) zu verdienen. Dieses Modell dürfte die Einnahmen weiter stärken und den Weg zur Profitabilität ebnen.

Höhere Kosten durch Wachstum und Neukundengewinnung

Das rasante Wachstum ging allerdings auch mit steigenden Kosten einher. Der Materialaufwand erhöhte sich von 18 Millionen Euro im Jahr 2022 auf 58 Millionen Euro im Jahr 2023, insbesondere durch Neukundenprämien und Provisionsaufwendungen. Auch die Personalkosten stiegen durch die wachsende Belegschaft auf 39,5 Millionen Euro. Ende 2023 beschäftigte Scalable Capital 423 Mitarbeiter, ein Anstieg gegenüber 392 im Vorjahr.

Im Gegensatz dazu sanken die sonstigen betrieblichen Aufwendungen deutlich um knapp 13 Millionen Euro, was auf reduzierte Werbekosten zurückzuführen ist. Dies zeigt, dass Scalable Capital zunehmend effizienter wirtschaftet, während es gleichzeitig weiter in den Ausbau seiner Marktstellung investiert.

Kundenzuwachs und steigendes Vermögen

Mit mehr als 1,1 Millionen Kunden und einem verwalteten Vermögen, das von 17 Milliarden Euro im Jahr 2023 auf über 27 Milliarden Euro im Jahr 2024 gestiegen ist, zeigt Scalable Capital, dass seine Wachstumsstrategie Früchte trägt. Die starke Kundenbindung und die kontinuierliche Entwicklung neuer Produkte und Plattformen machen das Fintech zu einem der spannendsten Akteure in der europäischen Finanzlandschaft.

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