Robert Swaak, der Vorstandschef der ABN Amro, tritt überraschend zurück – nur vier Monate nach Beginn seiner zweiten Amtszeit. Diese Nachricht lässt die Konkurrenz und die Finanzwelt gleichermaßen ratlos zurück.
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ABN Amro
Robert Swaak, der Vorstandschef der ABN Amro, tritt überraschend zurück – nur vier Monate nach Beginn seiner zweiten Amtszeit. Diese Nachricht lässt die Konkurrenz und die Finanzwelt gleichermaßen ratlos zurück.
Swaak, der seit 2020 an der Spitze der drittgrößten niederländischen Privatbank steht, hatte im April gerade erst seine zweite Amtszeit angetreten. Nun verkündet die Bank, dass er sein Amt in der ersten Hälfte des kommenden Jahres niederlegen wird. Eine Nachfolge? Fehlanzeige. Die Suche nach einem neuen Vorstandsvorsitzenden hat gerade erst begonnen, so ABN Amro.
In einer veröffentlichten Erklärung teilte das Institut mit, dass dieser Schritt "in Absprache mit dem Aufsichtsrat" erfolgt sei. Swaak selbst erklärte, dass es immer eine Option gewesen sei, vorzeitig das Feld zu räumen. Eine Erklärung, die mehr Fragen aufwirft als beantwortet. Schließlich hatte er sich noch im Januar begeistert über seine Arbeit und die Zukunft der Bank geäußert. Fakt ist aber auch, dass er damit Platz für die Nachfolge schafft - und damit auch für die Weichen der Zukunft.
Die plötzliche Ankündigung sorgt nicht nur intern für Unruhe. Auch der größte Konkurrent, ING, zeigte sich überrascht. „Das kommt völlig aus blauem Himmel“, kommentierte ING-Chef Steven van Rijswijk die Nachricht im niederländischen Radio. Swaak habe in schwierigen Zeiten – von der Pandemie bis hin zu geopolitischen Herausforderungen – einen guten Job gemacht. Was steckt also wirklich hinter diesem Rücktritt?
Fakt ist, Robert Swaak hat maßgeblich zur Transformation der Großbank beigetragen und ein stabiles, auf Wachstum ausgerichtetes Feld aufgebaut. In Branchenkreisen genießt er ein entsprechend hohes Ansehen.
ABN Amro hat sich in den letzten Jahren aus einer schwierigen Position herausgearbeitet und steht inzwischen sehr gut dar. Nach der Schieflage von Fortis im Jahr 2008, aus deren Trümmern ABN Amro in seiner heutigen Form hervorging, stabilisierte sich die Bank langsam. Swaak, der als Branchenfremder von PwC zur ABN kam, spielte dabei eine Schlüsselrolle.
Insbesondere die Wachstumsambitionen und der Weg zur besseren Profitabilität gehen Hand in Hand mit seiner Personalie. Dementsprechend dürfte die adäquate Nachfolgersuche herausfordernd werden.
Während die Bank weiter von den steigenden Zinsen profitiert und in Deutschland durch den Kauf der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe zur regionalen Nummer Drei im Private Banking Geschäft wächst, bleibt der plötzliche Rücktritt von Swaak ein Rätsel.
Am Mittwoch werden die Halbjahreszahlen von ABN Amro erwartet – vielleicht gibt es dann endlich ein paar Antworten auf die Fragen, die derzeit alle beschäftigen. Bis dahin bleibt nur Spekulation: War es wirklich der richtige Zeitpunkt für Swaak, die Bühne zu verlassen? Oder steckt hinter dem scheinbar freiwilligen Abgang doch mehr, als die Bank preisgeben will?
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