Der Immobilienmarkt kommt wieder in Schwung: Im Juli 2024 stieg die Nachfrage nach Baukrediten in Deutschland um 25 Prozent. Niedrigere Zinsen und steigende Mieten befeuern den Aufschwung in der Baufinanzierung.
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Nach einer längeren Durststrecke kehrt der Schwung in den Immobilienmarkt zurück. Die Nachfrage nach Baufinanzierungen steigt deutlich an – die Verbraucher in Deutschland greifen wieder zu. Ist die Immobilienflaute damit beendet?
Im Juli 2024 ist die Nachfrage nach Baukrediten in Deutschland so stark gestiegen wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das Neugeschäft der Banken mit Baufinanzierungen für Privathaushalte und Selbstständige erreichte ein Volumen von 19,5 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anstieg von gut 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Eine derartige Nachfrage wurde zuletzt im Juli 2022 verzeichnet, wie aus einer Analyse von Barkow Consulting auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank hervorgeht.
Bereits im Juni zeichnete sich eine Erholung ab. Hier lag das Neugeschäft mit Baufinanzierungen bei 16,3 Milliarden Euro – ein Zuwachs von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Der Aufschwung ist da“, kommentiert Peter Barkow, Geschäftsführer von Barkow Consulting, die jüngsten Zahlen. Der Immobilienmarkt scheint also wieder Fahrt aufzunehmen.
Die jüngste Entwicklung überrascht viele Marktbeobachter, denn in den letzten Jahren standen Baufinanzierungen unter Druck. Hohe Zinsen und steigende Baukosten hatten viele Bau- und Kaufinteressenten abgeschreckt. Doch die Lage hat sich gewandelt: Steigende Mieten und ein sinkendes Zinsniveau haben das Interesse an Baufinanzierungen wiederbelebt. Aktuell liegen die Zinssätze für 10-jährige Kredite wieder unter 3,5 Prozent, nachdem sie im vierten Quartal 2023 noch bei 4,2 Prozent lagen.
Diese Entwicklung befeuert nicht nur die Nachfrage, sondern bringt auch den Gesamtmarkt in Bewegung. Seit Jahresbeginn wurden bereits Baufinanzierungen im Gesamtwert von 112 Milliarden Euro abgeschlossen – das sind 18 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Das deutet darauf hin, dass die Talsohle erreicht und überwunden ist.
Die positive Entwicklung der Baufinanzierungen spiegelt sich auch in den Aussagen des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (VDP) wider. Der Verband, der die wichtigsten Immobilienfinanzierer in Deutschland vertritt, meldete ebenfalls eine zunehmende Kreditvergabe. Diese wird vor allem durch eine gestiegene Nachfrage nach Finanzierungen für Häuser und Wohnungen getrieben. Gleichzeitig registrierte der VDP im zweiten Quartal eine Stabilisierung der Immobilienpreise – ein weiteres Anzeichen dafür, dass der Markt sich langsam erholt.
Nach einem starken Einbruch im Jahr 2023, als das Neugeschäft mit Baufinanzierungen um 37 Prozent auf 161 Milliarden Euro zurückging, zeichnet sich damit eine Trendwende ab. Damals hatten die stark gestiegenen Zinsen und Baukosten viele Bauwillige verunsichert und deren Pläne auf Eis gelegt. Die nun spürbar niedrigeren Zinsen könnten jedoch erneut als Katalysator für den Immobilienmarkt wirken.
Ob sich dieser positive Trend nachhaltig fortsetzt, wird die Zeit zeigen. Doch die jüngsten Entwicklungen machen Hoffnung, dass die Immobilienkrise langsam überwunden werden könnte.
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