VR-Banken fusionieren im Oberland

VR Bank Werdenfels und VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg planen Fusion zur „VR Bank Starnberg-Zugspitze“ mit Auswirkungen auf Filialen und Arbeitsplätze.

Yara Wilske

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Yara Wilske

Veröffentlicht am

1.11.24

VR-Banken fusionieren im Oberland

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Symboldbild einer Volksbank-Filiale | Depositphotos 426641990

2025 soll es soweit sein: Die VR Bank Werdenfels und die VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg planen, zu einer großen Genossenschaftsbank mit über fünf Milliarden Euro Bilanzsumme zu verschmelzen. Die künftige „VR Bank Starnberg-Zugspitze“ wird eine beeindruckende Fläche in fünf Landkreisen abdecken und knapp 154.000 Kunden betreuen – 50.000 davon als Genossenschaftsmitglieder. Doch welche Auswirkungen hat das für die Menschen vor Ort, insbesondere in Penzberg?

Mehr Kunden, weniger Filialen?

Die Fusion der beiden VR-Banken verspricht Synergieeffekte und Kosteneinsparungen, vor allem im Verwaltungsapparat. Die geplante „Zusammenführung“ der Geschäftsstellen bedeutet jedoch für die Kunden in Penzberg eine Umstellung. Hier wird die kleinere Filiale der VR Bank Starnberg-Herrsching-Landsberg geschlossen und in die größere Filiale der VR Bank Werdenfels an der Karlstraße integriert. Während man von „Synergieeffekten“ spricht, könnte dies für Kunden längere Wege und weniger persönliche Beratungsmöglichkeiten bedeuten.

Fusion stärkt Digitalisierung und Nachhaltigkeit – wirklich?

Die Fusion wird von den Vorständen als strategische Entscheidung gepriesen, um Investitionen in Digitalisierung und Nachhaltigkeit gemeinsam „besser stemmen“ zu können. Die Ambitionen klingen gut, doch bleibt abzuwarten, ob die neue VR Bank Starnberg-Zugspitze tatsächlich bei diesen Zukunftsthemen an Tempo gewinnt oder ob die eingesparten Mittel vorwiegend in die Verwaltung fließen. Die Erfahrung zeigt, dass gerade in ländlichen Regionen Filialschließungen oft ein schleichender Prozess sind, bei dem persönliche Kundenberatung durch digitale Angebote ersetzt wird – eine Entwicklung, die nicht jedem gefällt.

Arbeitsplätze bleiben – zumindest vorerst

Mit dem Versprechen, alle rund 680 Arbeitsplätze zu erhalten, möchten die beiden Banken die Sorgen der Belegschaft und Kunden mildern. Doch das berühmte Kleingedruckte gibt Anlass zur Skepsis: Es ist von „natürlicher Fluktuation“ die Rede, die Stellen in den kommenden Jahren unauffällig reduzieren könnte. Die Führung betont, dass die bestehenden Vorstände auch nach der Fusion die Bank leiten werden – eine klare Botschaft der Kontinuität, die vor allem Vertrauen schaffen soll.

Letzte Hürde: Zustimmung der Mitgliedervertreter

Die Fusion der VR-Banken steht zwar im Fahrplan, doch fehlt noch das finale „Ja“ der Mitgliedervertreter. In den Versammlungen Mitte 2025 werden die rund 50.000 Mitglieder der beiden Banken, die von den Vorständen als Rückgrat der neuen VR Bank Starnberg-Zugspitze beschworen werden, das letzte Wort haben. Eine reine Formalität? Vielleicht, aber das Vertrauen der Mitglieder könnte entscheidend sein – schließlich liegt die Zukunft ihrer Bank nun in einer Hand, die weniger lokal und stärker zentralisiert agieren dürfte.

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