Trumps mögliche Rückkehr ins Weiße Haus bedroht die deutsche Wirtschaft: Zölle, Produktionsverlagerungen und mögliche Gegenmaßnahmen der EU – ein Wirtschaftskrieg scheint greifbar. Experten warnen vor historischen Herausforderungen.
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Die Welt der internationalen Wirtschaftspolitik steht vor einer Erschütterung: Sollte Donald Trump tatsächlich erneut ins Weiße Haus einziehen, könnte das gravierende Folgen für die deutsche Wirtschaft haben. Zölle auf Einfuhren, eine Neujustierung der Handelspolitik und verstärkter Druck auf NATO-Partner – all das könnte Deutschland empfindlich treffen. Experten warnen bereits vor „dem ökonomisch schwierigsten Moment in der Geschichte der Bundesrepublik“.
Deutschland ist stark von Exporten abhängig, und die USA sind der größte Einzelmarkt für deutsche Produkte. Im letzten Jahr betrug das Handelsvolumen mit den USA etwa 200 Milliarden Euro, was rund sieben Prozent der deutschen Wertschöpfung ausmacht. Ein Zoll von zehn bis 20 Prozent auf deutsche Einfuhren würde deutsche Produkte stark verteuern und könnte vor allem die Automobil-, Chemie- und Maschinenbau-Industrie schwer treffen – Sektoren, die nach den jüngsten Krisen ohnehin angeschlagen sind.
Trump plant zudem drastische Zölle auf Importe aus China, womöglich bis zu 60 Prozent. Das hat auch Auswirkungen auf Deutschland, denn viele deutsche Unternehmen exportieren Vorprodukte nach China, die dort weiterverarbeitet und in die USA verkauft werden. Ein erhöhter Zoll auf chinesische Produkte könnte also indirekt die deutschen Absatzchancen beeinträchtigen und zusätzliche Unsicherheit schaffen.
Experten wie Jens Südekum sehen bereits, dass deutsche Unternehmen über eine Verlagerung ihrer Produktion in die USA nachdenken könnten. Damit ließen sich die Zölle umgehen und zusätzlich könnten sie von den amerikanischen Subventionen profitieren. Ein attraktiver Standort für die deutsche Automobilindustrie, um amerikanische Vorgaben zu erfüllen und Arbeitsplätze in den USA zu schaffen – ganz im Sinne von Trumps „America First“-Politik.
Ganz wehrlos ist Europa jedoch nicht. Die EU könnte versuchen, das Handelsbilanzdefizit mit den USA zu reduzieren, etwa durch Käufe von amerikanischem Flüssiggas, Agrarprodukten oder Rüstungsgütern. Ein weiteres Mittel wäre die Senkung eigener Zölle, die im Durchschnitt über Trumps eingeführten US-Zöllen von 2,8 Prozent liegen. Im Extremfall könnte die EU drakonische Zölle auf amerikanische Produkte erheben – eine Drohkulisse, die jedoch schwer zu realisieren wäre, da Europa als Absatzmarkt für die USA weniger bedeutend ist.
Die Vorzeichen deuten auf schwierige Zeiten. Die deutsche Wirtschaft, allen voran die exportorientierten Industrien, muss sich auf einen potenziellen „Wirtschaftskrieg“ einstellen. Trumps Rückkehr ins Weiße Haus könnte ein Dominoeffekt auslösen, der weit über die USA und Deutschland hinaus zu spüren wäre. Moritz Schularick vom Kieler Institut für Weltwirtschaft warnt: Die Mischung aus inneren und äußeren Krisen stellt die Bundesrepublik vor eine historische Belastungsprobe. Ob Europa dem standhalten kann, bleibt fraglich.
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