Trump-Effekt treibt Bitcoin über 100.000 Dollar: Hype oder Beginn einer neuen Ära?

Bitcoin durchbricht die 100.000-Dollar-Marke – angetrieben von Trumps kryptofreundlicher Rhetorik und institutionellen Investments. Ein Meilenstein, der die Krypto-Welt auf den Kopf stellt. Was steckt hinter dem Hype?

Yara Wilske

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Yara Wilske

Veröffentlicht am

5.12.24

Trump-Effekt treibt Bitcoin über 100.000 Dollar: Hype oder Beginn einer neuen Ära?

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Der Bitcoin hat erstmals in seiner Geschichte die magische Marke von 100.000 US-Dollar geknackt. Während sich die Kryptowährung in der Nacht auf Donnerstag auf 103.620 Dollar schraubte, wird deutlich: Der Trump-Effekt entfaltet eine ganz eigene Dynamik. Doch was steckt hinter dem rasanten Anstieg? Und wie nachhaltig ist diese Euphorie wirklich?

Trump und Bitcoin: Eine explosive Kombination

Es ist kaum ein Zufall, dass der Bitcoin gerade jetzt solche Höhen erreicht. Die Euphorie begann unmittelbar nach der US-Präsidentschaftswahl am 4. November, als Donald Trump als Sieger hervorging. Die Hoffnung: Trump könnte eine kryptofreundlichere Politik etablieren. Besonders befeuert wurde diese Erwartung durch seine Ankündigung, Paul Atkins – einen ausgewiesenen Krypto-Befürworter – als neuen Chef der US-Börsenaufsicht SEC ins Spiel zu bringen.

Atkins wäre ein klarer Bruch mit dem scheidenden SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, der mit seiner harten Linie als Feindbild vieler Krypto-Investoren galt. Gensler hatte unter anderem zahlreiche regulatorische Hürden für Digitalwährungen aufgebaut und Krypto-ETFs lange blockiert. Trumps klare Botschaft auf seiner Plattform Truth Social: Digitale Assets wie Bitcoin könnten ein zentraler Baustein für die wirtschaftliche Zukunft der USA werden. Diese Aussage allein reicht, um die ohnehin volatile Kryptoszene in Euphorie zu versetzen.

Rekordhoch durch politische und finanzielle Impulse

Die Ankündigung, Atkins als SEC-Chef zu installieren, hat viele Anleger bereits spekulieren lassen: Kommt eine Welle neuer Krypto-ETFs? Bislang gibt es in den USA nur ETFs für Bitcoin und Ether. Der Markt hofft auf eine Ausweitung des Angebots, was zusätzliche institutionelle Gelder in den Sektor spülen könnte.

Doch nicht nur die Politik befeuert den Bitcoin-Kurs. Auch private Unternehmen wie MicroStrategy spielen eine Schlüsselrolle. CEO Michael Saylor hat mit seinen massiven Bitcoin-Käufen, finanziert durch Unternehmensanleihen, eine klare Richtung vorgegeben. Mit der kürzlich angekündigten Aufnahme von 2,6 Milliarden Dollar an frischem Kapital wird MicroStrategy seine Bitcoin-Bestände weiter ausbauen. Die Signalwirkung? Unübersehbar.

US-Reserven in Bitcoin: Traum oder Realität?

Ein weiteres Argument für die Kursrallye sind Spekulationen, dass die Trump-Administration möglicherweise eine nationale Bitcoin-Reserve aufbauen könnte – analog zur Goldreserve der USA. Republikanische Stimmen wie Senatorin Cynthia Lumis haben bereits vorgeschlagen, in den kommenden fünf Jahren eine Million Bitcoin zu kaufen und diese als strategische Reserve für mindestens 20 Jahre zu halten. Bei einer maximal verfügbaren Menge von 21 Millionen Bitcoin wäre das ein massiver Eingriff in den Markt.

Ob diese Idee realistisch ist, bleibt fraglich. Doch allein die Diskussion darüber reicht aus, um die Fantasie der Anleger anzuheizen.

Optionen und ETFs: Der institutionelle Bitcoin-Hype

Der Kursanstieg wird zusätzlich durch die Möglichkeit getrieben, Bitcoin-Optionen zu handeln. Mit diesen Finanzinstrumenten können Anleger sowohl auf steigende (Call-Optionen) als auch auf fallende Kurse (Put-Optionen) wetten. Am ersten Handelstag von Bitcoin-Optionen wurden allein auf den BlackRock-Bitcoin-ETF Optionen im Wert von zwei Milliarden Dollar gehandelt. Das klare Signal: 82 Prozent der Anleger setzten auf steigende Kurse.

Diese Entwicklung zeigt, dass nicht nur Privatpersonen, sondern auch institutionelle Investoren zunehmend auf Bitcoin setzen. Durch die neuen Finanzprodukte wird der Markt für institutionelle Anleger noch zugänglicher – ein potenzieller Katalysator für weitere Kursgewinne.

Ein Hype mit Risiken: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Einstieg?

Die Frage, die sich viele stellen: Ist es jetzt zu spät, auf den Bitcoin-Zug aufzuspringen? Experten wie der Krypto-Influencer Roman Reher betonen, dass es „nie zu spät“ sei, um in Bitcoin zu investieren. Dennoch bleibt das Risiko groß, dass die Euphorie kurzfristig in eine Korrektur umschlägt. Bitcoin bleibt ein hochvolatiles Investment, das vor allem für risikobereite Anleger geeignet ist.

Fazit: Trump und Bitcoin – eine explosive Mischung

Die Kombination aus politischen Hoffnungen, institutionellen Investments und innovativen Finanzprodukten hat den Bitcoin in ungeahnte Höhen katapultiert. Ob die 100.000-Dollar-Marke jedoch nachhaltig bleibt, hängt davon ab, ob Trump seine angekündigten kryptofreundlichen Maßnahmen tatsächlich umsetzt. Für die Kryptoszene ist es jedenfalls ein Meilenstein – und eine Gelegenheit, die Zukunft des Finanzsystems neu zu definieren.

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