Solaris streicht 240 Stellen zur Umstrukturierung

Solaris streicht 240 Stellen, um die Transformation des Unternehmens voranzutreiben. CEO Carsten Höltkemeyer sieht den Abbau als schmerzhaften, aber notwendigen Schritt zur Stabilisierung.

Yara Wilske

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Yara Wilske

Veröffentlicht am

11.10.24

Solaris streicht 240 Stellen zur Umstrukturierung

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Solarisbank

Das Berliner Fintech Solaris trennt sich von rund 240 Mitarbeitern, um die Transformation des Unternehmens voranzutreiben. Diese Maßnahme betrifft über ein Drittel der Belegschaft und ist Teil einer strategischen Neuausrichtung. CEO Carsten Höltkemeyer bezeichnet den Schritt als „schmerzhaften Abbau“, der notwendig sei, um Solaris für die Zukunft zu stärken. Besonders betroffen ist die britische Tochter Contis, von der fast alle Mitarbeiter gehen müssen.

Umstrukturierung für zukunftsfähige Ausrichtung

Solaris hat sich dazu entschlossen, einen drastischen Stellenabbau vorzunehmen. Insgesamt müssen rund 240 von 700 Mitarbeitern das Unternehmen verlassen. Dieser Abbau umfasst etwa 15 Prozent der Belegschaft von Solaris selbst, wobei besonders das britische Tochterunternehmen Contis stark betroffen ist. Von den ursprünglich 160 bis 170 Contis-Mitarbeitern verbleiben lediglich ein Dutzend im Unternehmen.

Carsten Höltkemeyer, CEO von Solaris, sieht diese Maßnahmen als notwendigen Teil der strategischen Neuausrichtung. „In Folge der strategischen Entscheidungen müssen wir jetzt noch einen schmerzhaften Abbau vollziehen, bevor wir vollends nach vorne schauen können“, so Höltkemeyer im Gespräch mit dem Handelsblatt. Die Trennung von Contis sei vor allem auf Marktveränderungen und die Unsicherheit des Geschäftsmodells zurückzuführen.

Hohe Verluste und strategische Veränderungen

Die Entscheidung kommt nicht überraschend, denn Solaris kämpft seit längerem mit finanziellen Problemen. Im Jahr 2023 verzeichnete das Fintech Verluste in Höhe von 178 Millionen Euro, was einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu den 56 Millionen Euro Verlust des Vorjahres darstellt. Ein wesentlicher Faktor dabei war die Abschreibung der britischen Tochter Contis.

Trotz der Enttäuschung über die Entwicklung bei Contis gibt es auch positive Signale. Solaris übernimmt das Kartengeschäft des Krypto-Unternehmens Bitpanda, was Teil der neuen strategischen Ausrichtung ist. Zudem führt das Unternehmen eine Schadenersatzklage gegen Binance weiter, um sich gegen entstandene finanzielle Schäden abzusichern.

Ausblick: Solaris nach dem Stellenabbau

Nach dem schmerzhaften Einschnitt will Solaris den Blick nach vorne richten und sich auf ein nachhaltiges Wachstum konzentrieren. Mit der Fokussierung auf rentable Geschäftsbereiche wie das Kartengeschäft von Bitpanda und einer gestrafften Unternehmensstruktur erhofft sich Solaris langfristige Stabilität und eine Verbesserung der finanziellen Lage. CEO Höltkemeyer betont, dass diese Maßnahmen Solaris in die Lage versetzen sollen, wieder auf einen erfolgreichen Kurs zu kommen.

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