Das Münchner Fintech Scalable Capital strebt eine Vollbanklizenz an und plant, als Market Maker aufzutreten. Damit will das Unternehmen unabhängiger werden und sich auf kommende Regulierungen vorbereiten.
Bildnachweis:
Scalable Capital
Das Münchner Fintech Scalable Capital, bisher bekannt als Neobroker, plant offenbar den nächsten großen Schritt in seiner Unternehmensentwicklung: den Erwerb einer Vollbanklizenz. Laut aktuellen Berichten von Finance Forward hat das Unternehmen bereits einen Antrag bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) eingereicht. Damit könnte Scalable Capital bald nicht nur als Broker, sondern auch als vollwertige Bank agieren und sein Angebot deutlich ausweiten.
Bereits seit Monaten kursieren Gerüchte in der Fintech-Szene, dass Scalable Capital an einem großen, strategischen Projekt arbeitet. Nun scheint klar, dass es dabei um die Beantragung einer Vollbanklizenz geht. Mit dieser Lizenz könnte das Unternehmen beispielsweise das Einlagengeschäft betreiben und somit ähnlich wie der Konkurrent Trade Republic neue Produkte wie Zinsangebote oder Debitkarten auf den Markt bringen. Bisher arbeitete Scalable Capital in vielen Bereichen eng mit der Baader Bank zusammen, doch mit einer eigenen Lizenz würde sich das Fintech mehr Unabhängigkeit und Flexibilität verschaffen.
Zusätzlich zur Vollbanklizenz plant Scalable Capital, als sogenannter Market Maker zu agieren. Dabei würde das Unternehmen als Handelspartner auftreten, wenn Kund
Aktien, Anleihen oder ETFs kaufen oder verkaufen möchten. Das bedeutet, dass Scalable in der Lage wäre, den Handel für seine Kund
intern abzuwickeln, anstatt auf externe Partner zurückzugreifen. Dies könnte nicht nur die Abwicklung beschleunigen, sondern auch zu einer deutlichen Kostensenkung führen.
Diese Maßnahme könnte auch als Reaktion auf das bevorstehende Verbot von "Payment for Orderflow" verstanden werden, bei dem Broker Rückvergütungen von Market Makern erhalten. Scalable Capital möchte sich mit eigenen Market-Making-Strukturen darauf vorbereiten und gleichzeitig die Kontrolle über seine Einnahmen behalten.
Für Scalable Capital wäre der Erwerb einer Vollbanklizenz ein bedeutender Schritt, um unabhängiger von externen Partnern wie der Baader Bank zu werden. Zudem könnte das Fintech sein Produktportfolio erweitern und seine Einnahmequellen diversifizieren. Mit erfahrenen Bankmanagern an Bord und einer klaren Strategie, sich auch auf mögliche Regulierungsänderungen wie das Payment-for-Orderflow-Verbot vorzubereiten, zeigt sich Scalable Capital als ein reifes Unternehmen, das den nächsten Schritt in seiner Entwicklung geht.
Die Deutsche Bank investiert strategisch in das KI-Start-up Aleph Alpha und erwirbt zwei Prozent der Anteile. Ziel ist es, von innovativen Automatisierungslösungen zu profitieren und die eigene Digitalisierung voranzutreiben.
Carsten Schmitt wird neuer Finanzchef der Commerzbank. Der erfahrene Rückkehrer soll die Finanzziele vorantreiben und die Kapitalmarktkommunikation stärken. Amtsantritt ist für Frühjahr 2025 geplant.
Revolut erreicht über 50 Millionen Kunden weltweit und setzt mit einer neuen Banklizenz auf weiteres Wachstum. Mit innovativen Services und einer starken Präsenz in Deutschland strebt das Fintech die 100-Millionen-Marke an.