Italiens Mediobanca plant den milliardenschweren Kauf von Banca Generali, um zur Nummer eins im Vermögensverwaltungsgeschäft des Landes aufzusteigen. Die Übernahme ist Teil einer größeren Konsolidierungswelle im italienischen Bankensektor.
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Mediobanca Group
Der italienische Bankmarkt kommt nicht zur Ruhe. Neben den Übernahmeavancen der Unicredit zeichnet sich nun eine weitere Übernahme ab.
Die italienische Großbank Mediobanca will ihr Vermögensverwaltungsgeschäft massiv ausbauen und plant dazu die Übernahme von Banca Generali für rund 6,3 Milliarden Euro. Das Angebot sieht einen Aufschlag von etwa elf Prozent auf den letzten Börsenkurs der Banca Generali vor. Im Gegenzug sollen die Aktionäre von Banca Generali 1,7 Aktien des Versicherungskonzerns Assicurazioni Generali für jede ihrer Anteile erhalten. Damit setzt Mediobanca gezielt auf den Schulterschluss innerhalb der italienischen Finanzelite.
Banca Generali, mit Sitz in Mailand, verwaltet derzeit Kundengelder in Höhe von rund 104 Milliarden Euro. Etwa 2.300 Mitarbeitende betreuen 360.000 Kunden. Das starke Wachstumspotenzial dieser Plattform macht die Bank zu einem attraktiven Übernahmeziel. Im frühen Montagshandel reagierte die Börse positiv: Die Aktie von Banca Generali legte um rund sieben Prozent zu.
Mit dem geplanten Deal würde Mediobanca ihre Position im Heimatmarkt entscheidend stärken. Nach Abschluss der Übernahme würde die Bank zur führenden Adresse im italienischen Private Banking avancieren und bei den verwalteten Vermögenswerten landesweit auf Rang zwei aufsteigen. Vorstandschef Alberto Nagel setzt dabei auf Synergieeffekte: Laut Unternehmensangaben rechnet Mediobanca mit jährlichen Einsparungen und Erlössteigerungen in Höhe von rund 300 Millionen Euro.
Die Transaktion ist Teil einer größeren strategischen Bewegung: In Italien tobt eine neue Konsolidierungswelle unter den Banken. Die Akteure streben nach Größe und Effizienz, um gegenüber internationalen Wettbewerbern konkurrenzfähig zu bleiben. Mediobanca selbst war in der Vergangenheit immer wieder Ziel von Übernahmegerüchten – nun greift sie ihrerseits aktiv an.
Der geplante Zusammenschluss reiht sich in eine breitere Entwicklung ein: Europäische Banken suchen zunehmend nach Fusionsmöglichkeiten, um ihre Marktposition gegenüber den dominierenden US-Instituten zu festigen. In Italien hatten in den vergangenen Jahren bereits Branchenriesen wie Unicredit und Monte dei Paschi wichtige Fusionen eingeleitet.
Besonders Unicredit konnte durch geschickte Zukäufe – etwa die Übernahme der deutschen HypoVereinsbank – ihre internationale Präsenz deutlich ausbauen. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von über 77 Milliarden Euro liegt Unicredit inzwischen klar vor den größten deutschen Banken.
Mit dem Einstieg bei Banca Generali könnte Mediobanca nun ebenfalls ein deutliches Ausrufezeichen setzen – sowohl im eigenen Land als auch im europäischen Wettbewerb. Die Chancen für eine erfolgreiche Umsetzung des Deals stehen gut, denn die Rahmenbedingungen auf dem italienischen Finanzmarkt sprechen aktuell klar für größere, schlagkräftigere Einheiten.
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