Sparkassen-Vorstände verdienen durchschnittlich 390.000 Euro jährlich – weit mehr als andere öffentliche Führungskräfte. Die „Public-Pay-Studie 2024“ zeigt: Bei den Sparkassen explodieren die Gehälter.
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Auch bei Sparkassen gibt es lohnenswerte Gehälter | Pixabay.de | 2467874
Die Gehälter der Führungskräfte bei Sparkassen explodieren – und das in einem Maße, das selbst im öffentlichen Sektor für Stirnrunzeln sorgt. Während der Rest der öffentlichen Unternehmen bescheidener vergütet wird, kassieren Sparkassen-Vorstände Jahr für Jahr überdurchschnittliche Summen. Die „Public-Pay-Studie 2024“ (Quelle: Zeppelin-Universität) der Zeppelin-Universität zeigt: Hier werden Gehälter gezahlt, die selbst in der Privatwirtschaft oft nur mit Mühe erreicht werden.
Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 390.000 Euro führen die Sparkassen-Vorstände das Ranking der am besten bezahlten Führungskräfte im öffentlichen Sektor an.
Zum Vergleich: Die Chefs von Flug- und Seehäfen verdienen „nur“ 278.000 Euro jährlich, während die Spitzenkräfte im öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit 250.000 Euro abgespeist werden. Der Durchschnitt aller Chefs öffentlicher Unternehmen liegt sogar bei gerade einmal 167.000 Euro – ein deutlich kleineres Stück vom Kuchen im Vergleich zu Sparkassen.
Doch auch innerhalb der Sparkassenwelt gibt es große Unterschiede: In kleineren Instituten mit weniger als 223 Beschäftigten liegt das Durchschnittsgehalt der Vorstände bei 293.000 Euro. In den großen Häusern mit über 711 Angestellten sind es stolze 530.000 Euro. Das ist nicht nur eine Schieflage, sondern auch ein klares Signal dafür, dass die Sparkassen ihre Führungskräfte fürstlich entlohnen – während gleichzeitig viele ihrer Kunden um niedrige Kreditzinsen oder höhere Sparzinsen kämpfen.
Allerdings sei auch gesagt: Vorstände von Sparkassen bringen ein hohes Qualifikationsniveau mit. In ähnlichen Funktionen in der privaten Wirtschaft dürfte das Gehalt also ähnlich ausfallen. Auch bei Privatbanken sehen Gehaltsgefüge ähnlich aus.
Und als ob das nicht genug wäre, kommt noch die großzügige Altersvorsorge hinzu. Diese wird in der Studie zwar nicht explizit berücksichtigt, doch gerade bei den Sparkassen treiben die Pensionszusagen die Gesamtsumme schnell über die Millionengrenze. Bei den 80 größten deutschen Sparkassen gab es zuletzt 96 sogenannte „Vergütungsmillionäre“. In Zeiten, in denen Transparenz und Verantwortungsbewusstsein im öffentlichen Sektor immer lauter gefordert werden, wirken solche Summen fast schon obszön.
Die Vergütungsspirale bei den Sparkassen ist ein Paradebeispiel für die Diskrepanz zwischen öffentlichem Auftrag und persönlicher Entlohnung. Natürlich muss Spitzenleistung angemessen entlohnt werden. Aber wenn öffentliche Gelder in solch hohen Summen fließen, sollte zumindest die Frage erlaubt sein: Ist das noch gerechtfertigt?
Der Ruf nach mehr Transparenz und einer Deckelung der Gehälter wird lauter. Denn während sich die Sparkassen-Vorstände über ihre hohen Gehälter freuen, schauen viele andere Führungskräfte im öffentlichen Dienst – und natürlich die Steuerzahler – in die Röhre. Allerdings sollte jeder Bankfachkraft mit Vorstandsambitionen auch bewusst sein, dass ein solcher Vorstandsjob mit Verantwortung einher geht. Nicht zuletzt auch mit der Verantwortung der persönlichen Haftung.
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