Das Berliner Fintech Ride Capital hat Insolvenz angemeldet. Ein kurzfristiger Liquiditätsengpass führte zu diesem Schritt. Doch das Team gibt sich optimistisch und arbeitet weiter am operativen Geschäft, um eine mögliche Zukunft für das Unternehmen zu sichern.
Bildnachweis:
nobusama-fotografie.de | Ride Capital
Das Berliner Fintech Ride Capital hat überraschend Insolvenz angemeldet. Am Freitagvormittag veröffentlichte das Amtsgericht Charlottenburg die entsprechende Insolvenzbekanntmachung. Ein kurzfristiger Liquiditätsengpass hat das auf vermögensverwaltende GmbHs spezialisierte Unternehmen in die Pleite geführt. Doch das Team gibt sich optimistisch und arbeitet weiter am operativen Geschäft.
Ride Capital hat sich in den letzten Jahren einen Namen gemacht, indem es vermögensverwaltende GmbHs als steuerlich attraktive Investmentvehikel etabliert hat. Kunden zahlen für die Gründung einer solchen GmbH aktuell einen Fixbetrag von 2.299 Euro sowie jährliche Gebühren von rund 400 Euro. Ride selbst wirbt damit, dass sich dieses Modell insbesondere für Aktienstrategien ab einem Vermögen von 100.000 Euro lohnt.
Das Fintech hat sein Geschäftsmodell seit seiner Gründung 2019 mehrfach angepasst, um sich den Marktbedingungen anzupassen. Neben der Gründung und Verwaltung von GmbHs betrieb Ride auch einen eigenen Broker und bot digitale Private-Banking-Dienste in Kooperation mit anderen Unternehmen an. Zuletzt wollte das Unternehmen zusätzlich auch Immobilienprojekte in sein Portfolio aufnehmen und Anlegern zugänglich machen. Doch diese Investitionen verliefen nicht immer wie geplant und sorgten bei einigen Anlegern für Unmut.
Das 2019 von Christine Kiefer, einer ehemaligen Goldman-Sachs-Bankerin, und Felix Schulte gegründete Unternehmen hatte prominente Investoren wie Lea-Sophie Cramer, Verena Pausder und Fußball-Weltmeister Mario Götze im Rücken. Die prominenten Geldgeber glaubten an die innovative Geschäftsidee und unterstützten das Unternehmen in seiner Entwicklung. Auch nach der Insolvenzmeldung bleibt die Hoffnung, dass das Team um Kiefer, Schulte und Geschäftsführer Samed Yilmaz eine Lösung findet, um den Geschäftsbetrieb weiterzuführen.
Trotz des Rückschlags gibt sich das Team von Ride Capital nicht geschlagen. Ein Sprecher des Unternehmens erklärte, dass das Team weiterhin intensiv am operativen Geschäft arbeite. Das Ziel sei es, den Geschäftsbetrieb fortzuführen und möglicherweise neue Investoren zu finden, um die Liquiditätsprobleme zu überwinden. Die Krise könnte auch eine Chance sein, das Geschäftsmodell weiter zu schärfen und zukünftige Fehler zu vermeiden.
Mit einem administrierten Vermögen von über 700 Millionen Euro und mehr als 2.000 betreuten vermögensverwaltenden GmbHs hat Ride Capital durchaus Potenzial, gestärkt aus der Krise hervorzugehen. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob das Fintech diesen Wendepunkt nutzen kann, um langfristig erfolgreich zu bleiben.
Die Deutsche Bank investiert strategisch in das KI-Start-up Aleph Alpha und erwirbt zwei Prozent der Anteile. Ziel ist es, von innovativen Automatisierungslösungen zu profitieren und die eigene Digitalisierung voranzutreiben.
Carsten Schmitt wird neuer Finanzchef der Commerzbank. Der erfahrene Rückkehrer soll die Finanzziele vorantreiben und die Kapitalmarktkommunikation stärken. Amtsantritt ist für Frühjahr 2025 geplant.
Revolut erreicht über 50 Millionen Kunden weltweit und setzt mit einer neuen Banklizenz auf weiteres Wachstum. Mit innovativen Services und einer starken Präsenz in Deutschland strebt das Fintech die 100-Millionen-Marke an.