Die DKB kämpft mit Einlagenverlusten und einem Gewinnrückgang, während Konkurrenten zulegen. Dennoch hebt Mutterkonzern BayernLB die Jahresprognose an. Eine riskante Strategie?
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DKB | Presse
Die Deutsche Kreditbank (DKB) befindet sich in einer schwierigen Lage: Während Konkurrenten wie ING und Commerzbank ihre Einlagen kräftig ausbauen, verzeichnet die zweitgrößte Direktbank Deutschlands Mittelabflüsse und einen Gewinnrückgang. Trotz dieser Herausforderungen hebt der Mutterkonzern BayernLB seine Jahresziele an – eine Entscheidung, die Fragen aufwirft.
Der Konkurrenzdruck im Bankenmarkt wächst, und das spürt die DKB deutlich. Im ersten Halbjahr 2024 sank der Gewinn der Berliner Direktbank um sieben Prozent auf 559 Millionen Euro. Gleichzeitig kämpft die Bank mit einem Abfluss von Kundeneinlagen – eine Entwicklung, die besonders ins Gewicht fällt, da Einlagen wieder als attraktive Refinanzierungsquelle gelten. Im Gegensatz dazu konnte die ING beeindruckende 10,5 Milliarden Euro an zusätzlichen Privatkundengeldern verbuchen, während die Commerzbank und ihre Online-Tochter Comdirect sogar auf 18 Milliarden Euro kamen.
„Es gibt branchenweit eine Renaissance der Einlagen und somit auch einen härteren Wettbewerb,“ erklärt Markus Wiegelmann, Finanzchef der BayernLB. Die DKB, die noch im vergangenen Jahr ihre Einlagen um 17,1 Milliarden Euro steigern konnte, musste nach dem Ende einer lukrativen Tagesgeldaktion im Januar 2024 massive Rückgänge hinnehmen. Zwar betont Wiegelmann, dass der aktuelle Einlagenbestand immer noch über dem Niveau vor der Aktion liegt, doch die Situation bleibt angespannt.
Neben den Einlagenverlusten sieht sich die DKB mit einer steigenden Risikovorsorge konfrontiert, die im ersten Halbjahr von zwei auf 91 Millionen Euro anstieg. Diese Entwicklung ist besonders auf Einzelfälle im Geschäftskundensegment sowie auf Konsumenten- und Baufinanzierungskredite im Privatkundengeschäft zurückzuführen. Trotz dieser Herausforderungen sieht Wiegelmann keine Überraschung in der Situation:
„Die Risikovorsorge bei der DKB liegt etwa 30 Millionen Euro über dem langjährigen Durchschnitt, aber sie kommt angesichts des wirtschaftlichen Umfelds nicht unerwartet.“
Dennoch bleibt die BayernLB optimistisch und hob ihre Jahresprognose an. Der Vorsteuergewinn für 2024 wird nun auf über 1,2 Milliarden Euro geschätzt, nachdem das Ergebnis des ersten Halbjahres die Erwartungen übertraf. Doch dieser Optimismus könnte sich als verfrüht erweisen, wenn die DKB ihre Herausforderungen nicht in den Griff bekommt.
Neben den akuten Problemen bereitet sich die BayernLB auch auf weiter steigende Kosten vor. Bereits im ersten Halbjahr stieg der Verwaltungsaufwand um drei Prozent, und für 2025 werden aufgrund des Inflationsdrucks weitere Kostensteigerungen erwartet. Besonders der Personalaufwand könnte durch höhere Abschlüsse bei Tarifverhandlungen steigen, wie Wiegelmann einräumt.
Während die Commerzbank bereits angekündigt hat, dass sie im kommenden Jahr mit fünf Prozent höheren Kosten rechnet, hält sich die BayernLB noch zurück. Doch eins scheint klar: Die Herausforderungen für die DKB und ihre Mutter BayernLB werden in den kommenden Quartalen nicht kleiner. Die Frage bleibt, ob der Optimismus der BayernLB gerechtfertigt ist – oder ob die Realität sie bald einholen wird.
Ursprungsquelle: Handelsblatt.de
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