Commerzbank stärkt Fokus auf Vermögenskunden - Angriff auf Privatbanken?

Die Commerzbank richtet einen neuen Bereich für superreiche Kunden ein und baut ihre Standorte aus. Ziel: Wachstum im Vermögenskundengeschäft und ein höherer Aktienkurs.

Anja Amend

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Anja Amend

Veröffentlicht am

9.10.24

Commerzbank stärkt Fokus auf Vermögenskunden - Angriff auf Privatbanken?

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Commerzbank AG

Die Commerzbank setzt verstärkt auf das Geschäft mit sehr vermögenden Kunden und schafft dafür einen eigenen Bereich mit eigenen Strukturen und Standorten.

Ziel ist es, das Wachstum in diesem lukrativen Segment voranzutreiben und die individuelle Betreuung dieser Kundengruppe zu optimieren. Neue Standorte und spezialisierte Teams sollen dabei helfen, die hochvermögenden Personen und Familien umfassend zu beraten. Die neue Strategie der Commerzbank unter der Führung von Bettina Orlopp zielt auch auf eine Verbesserung des Aktienkurses.

Neuer Bereich für Vermögenskunden

Im Zuge ihrer Wachstumsstrategie richtet die Commerzbank einen neuen Bereich ein, der sich auf die Bedürfnisse von Ultra High Net Worth Individuals (UHNWI) und Family Offices konzentriert. Dieser Bereich soll eine „ganzheitliche Beratung“ für diese besondere Kundengruppe bieten, wie das Institut mitteilt. Neben bestehenden Standorten wie Berlin, Düsseldorf, Frankfurt und München werden künftig auch in Hamburg und Stuttgart Spezialistenteams aktiv sein, um eine flächendeckende Betreuung zu gewährleisten.

Thomas Schaufler, Vorstand für Privat- und Unternehmerkunden der Commerzbank, betont:

„Wir stärken die individuelle Betreuung unserer sehr vermögenden Kundinnen und Kunden.“

Die Leitung des neuen Bereichs übernimmt Sebastian Ahlhorn, ein erfahrener Experte aus der Family-Office-Welt, der mit maßgeschneiderten Lösungen für reiche Familien vertraut ist.

Thomas Schaufler, Vorstand für Privat- und Unternehmerkunden der Commerzbank | Bildnachweis: Jörg Puchmüller, Commerzbank

Wachstum und höhere Aktienkurse im Blick

Bettina Orlopp, die neue Vorstandschefin der Commerzbank, verfolgt eine klare Wachstumsstrategie, die auf organisches Wachstum setzt. Diese soll nicht nur die Position der Bank im Vermögenskundengeschäft stärken, sondern auch den Aktienkurs des Frankfurter Traditionshauses ankurbeln. Ein höherer Aktienkurs soll das Unternehmen auch weniger anfällig für externe Übernahmen machen – insbesondere von der italienischen Großbank Unicredit, die bereits einen Anteil von bis zu 21 Prozent an der Commerzbank gesichert hat.

Mit dieser klaren Fokussierung auf vermögende Kunden und der Expansion in zusätzliche Regionen zeigt die Commerzbank, dass sie in einem hart umkämpften Markt langfristig wettbewerbsfähig bleiben möchte.

Angriff auf Privatbanken voraus?

Die Commerzbank setzt mit ihrem Fokus auf vermögende Zielgruppen eine wichtige Spitze in der aktuellen Übernahmephase. Allerdings dürfte die Bewegung auch von hiesigen Privatbanken scharf beobachtet werden. Als traditionelle Hüter vermögender Kundengruppen wildert die Großbank im Teich des umkämpften Markts mit hochvermögenden Familien und Unternehmen.

Allerdings ist auch in dieser Sparte der Konsolidierungsdruck hoch, wie die zuletzt vermeldeten Übernahmen des Private Banking Arms von HSBC durch BNP oder aber die große Übernahmefantasie von ABN AMRO mit Hauck Aufhäuser Lampe belegt. Eine Besonderheit der Commerzbank ist jedoch die starke Durchdringung im Bereich der Unternehmenskunden. Diese Stärke könnte schnell dazu führen, dass Marktanteile im UHNWI-Segment gewonnen werden können.

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