Grenke schockt mit Gewinnwarnung und verzeichnet einen Kurseinbruch von 25 Prozent. Ursache sind vermehrte Zahlungsausfälle durch Insolvenzen, dennoch bleibt die Nachfrage nach Leasing stabil.
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Grenke Presse
Der Leasingspezialist Grenke überraschte seine Anleger am Mittwoch mit einer drastischen Gewinnwarnung, was die Aktie im frühen Handel um mehr als 25 Prozent absacken ließ. Trotz des Kurseinbruchs und der herausfordernden Lage sieht der Konzernchef Potenzial für Stabilität in der Nachfrage. Der Einbruch zeigt aber auch, dass sich Grenke auf eine zunehmend angespannte Wirtschaftslage einstellen muss.
Die Nachricht traf die Märkte hart: Die Aktie des SDAX-Unternehmens fiel auf ein Tief, wie man es seit 2022 nicht mehr gesehen hat. Grenke, das sich auf IT-Leasing spezialisiert, kämpft mit den Folgen vermehrter Insolvenzen unter seinen Kunden. Dies führte zu einer deutlichen Reduktion der Jahresprognose. Statt der bisher erwarteten 95 bis 115 Millionen Euro Gewinn rechnet Grenke nun lediglich mit einem Betrag zwischen 68 und 76 Millionen Euro. Damit bleibt der aktuelle Gewinntrend deutlich unter den Erwartungen.
Der Hauptgrund für die Abwärtskorrektur: die rapide steigenden Zahlungsausfälle, die die Geschäftsentwicklung in den letzten Monaten massiv belasteten. Im dritten Quartal fiel der Nettogewinn auf nur noch 12 Millionen Euro, ein herber Rückgang verglichen mit 25,2 Millionen Euro im Quartal zuvor. Nach neun Monaten verzeichnet Grenke einen Gesamtgewinn von 57 Millionen Euro. Ein schwieriges viertes Quartal könnte den Konzern sogar an die untere Grenze der Prognosespanne drängen.
Trotz der schwierigen Lage bleibt der Konzernchef Sebastian Hirsch vorsichtig optimistisch. Die Nachfrage nach Leasinglösungen sei unverändert stark – ein Zeichen, dass das Geschäftsmodell auch in herausfordernden Zeiten Bestand haben könnte. „Unsere starke Diversifizierung macht uns grundsätzlich widerstandsfähig“, betont Hirsch, verweist jedoch darauf, dass auch Grenke die steigende Zahl der Insolvenzen nicht unberührt lässt. Die Prognose für das Neugeschäft wurde jedenfalls bestätigt.
Für Anleger bleibt die Situation heikel. DER AKTIONÄR, der bereits zurückhaltend gegenüber der Aktie eingestellt war, empfiehlt weiterhin Zurückhaltung. Zwar könnte die langfristig starke Nachfrage nach Leasinglösungen ein positives Signal sein, doch die unmittelbare wirtschaftliche Lage lässt einige Risiken vermuten. Ob sich Grenke in den kommenden Quartalen stabilisieren kann, bleibt abzuwarten.
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