Die Commerzbank plant, rund 3.000 bis 4.000 Arbeitsplätze abzubauen, um die Kosten zu senken und ihre Eigenständigkeit gegenüber UniCredit zu stärken. Trotz der geplanten Restrukturierung stützt sich die Bank auf ein starkes Jahresergebnis und setzt auf eine behutsame Umsetzung, um das Betriebsklima zu erhalten.
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Commerzbank AG
Die Commerzbank steht vor einem bedeutenden Umbruch. Laut Insiderberichten droht das Kreditinstitut, bis zu 4.000 Arbeitsplätze – etwa jede zehnte Stelle – zu streichen. Diese geplanten Einschnitte sollen vor allem dazu dienen, die Kostenstruktur zu optimieren und die Unabhängigkeit des Instituts angesichts der Übernahmeavancen der italienischen UniCredit zu sichern.
Unter der Führung der neuen Vorstandschefin Bettina Orlopp arbeitet das Management seit Monaten an einem umfassenden Strategieprogramm, das das "signifikante Wertpotenzial" der Bank in den Vordergrund stellen soll. Die geplanten Maßnahmen – die in einer ganztägigen Sitzung des Aufsichtsrats detailliert erörtert werden sollen – zielen darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Commerzbank langfristig zu erhalten. Insider betonen, dass die Stellenstreichungen evolutionärer Natur sind und keineswegs einen radikalen Kurswechsel darstellen. In Anbetracht der von UniCredit mehrfach vorgebrachten Vorwürfe der "Effizienzprobleme" der Commerzbank, könnte das nun kommende Stellenabbauprogramm eine Antwort auf diese Vorwürfe sein.
Die gegenwärtigen Maßnahmen stehen in direktem Zusammenhang mit den Übernahmeavancen der UniCredit, deren Interesse an einer Übernahme der Commerzbank in der Vergangenheit öffentlich wurde. Durch gezielte Einschnitte und technologische Effizienzsteigerungen will das Institut seine Eigenständigkeit wahren. Gleichzeitig signalisiert die Bank, dass sie in Zukunft kleinere Zukäufe anstrebt – ein Ansatz, der sich von den größeren Deals in Spanien und Italien abhebt. Dieser Kurs soll den Druck mildern, der aus der Übernahmepolitik resultiert, und den Weg zu einer nachhaltigen Kostenstruktur ebnen.
Erfreulicherweise konnte die Commerzbank trotz der strategischen Anpassungen ein besser als erwartetes Jahresergebnis vorweisen. Der Nettogewinn stieg 2024 um 20 Prozent auf ein Rekordniveau, was den Fortschritt beim Konzernumbau unterstreicht. Diese positive Entwicklung gibt dem Management Anlass, die anstehenden Veränderungen als notwendigen Schritt zu betrachten, um das langfristige Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit des Instituts zu sichern. Der beginnende Erfolg bildet dabei eine solide Basis für die geplanten Maßnahmen, auch wenn diese mit einem erheblichen Stellenabbau einhergehen.
Um die Unruhe in der Belegschaft zu minimieren, plant die Commerzbank laut Insidern, den Stellenabbau behutsam umzusetzen. Dabei sollen auch Maßnahmen wie der verstärkte Einsatz von Technologie und gezielte Angebote zum Vorruhestand zum Einsatz kommen. Ziel ist es, die notwendigen Effizienzsteigerungen zu erreichen, ohne das soziale Gefüge der Bank unnötig zu belasten. Die vorsichtige Vorgehensweise soll zudem verhindern, dass weitere, drastischere Einschnitte unter einem möglichen Übernahmeversuch durch UniCredit erfolgen müssen.
Allerdings handelt es sich bei 4.000 Stellen immerhin um knapp jede zehnte Stelle. Wie dieser Abbau gutverträglich umgesetzt werden soll, kann nur die Zukunft zeigen. Fakt ist jedoch, dass sich das Bankhaus durch diese Maßnahmen aktivistisch darin zeigt, entsprechende Übernahmeversuche möglichst abzuwehren. Ob das schlussendlich gelingt? Wir werden berichten.
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