Betrügerbande bringt Sparkasse um Millionen mittels Computerbetrug

Eine kriminelle Gruppe hat die Sparkasse Schwaben-Bodensee durch eine hochkomplexe Betrugsmasche um Millionen Euro betrogen. Die beteiligten Summen sind enorm. Die Taktik dahinter ist raffiniert.

Yara Wilske

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Yara Wilske

Veröffentlicht am

20.7.24

Betrügerbande bringt Sparkasse um Millionen mittels Computerbetrug

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Sparkasse Schwaben-Bodensee

Eine kriminelle Gruppe hat die Sparkasse Schwaben-Bodensee durch eine hochkomplexe Betrugsmasche um Millionen Euro betrogen. Die beteiligten Summen sind enorm.

Ein Mann, der sich „Hakan“ nannte, steht im Zentrum dieses Betrugsfalls. Ob dies sein wahrer Name ist, bleibt unklar. Der Prozess gegen zwei Männer, die in das kriminelle Netzwerk involviert gewesen sein sollen, beginnt nächste Woche am Landgericht Augsburg. Es geht um Millionenbeträge, wie 15 Millionen Euro hier und 50 Millionen dort, und um den mysteriösen „Hakan“, den die Ermittler für den Drahtzieher halten, der aber bislang unauffindbar ist.

Die Angeklagten und die raffinierte Masche

Unter den Angeklagten befindet sich ein 43-jähriger Transportunternehmer aus der Region Aichach-Friedberg. Er soll über sein Konto gigantische Beträge mittels SEPA-Lastschriften für eine Ein-Mann-Firma abgewickelt haben, insgesamt rund 100 Millionen Euro. Die meisten Beträge konnten schnell zurückgebucht werden, aber etwa 14 Millionen Euro verschwanden auf Privatkonten des 43-Jährigen oder auf Konten ominöser Firmen in Bulgarien. Der Verbleib von etwa sieben Millionen Euro ist ungeklärt und könnte in den Händen weiterer Bandenmitglieder oder bei „Hakan“ sein, einem international agierenden Kriminellen.

Prozess wegen Computerbetrug

Die Täter müssen detailliertes Wissen über die internen Abläufe von Banken gehabt haben. Sie verwendeten Scheinrechnungen, um die Transaktionen zu rechtfertigen, und umgingen einen Schutzmechanismus der Sparkasse, der ungewöhnliche Vorgänge hätte melden sollen. Die Anklage lautet auf „Computerbetrug“, ein Delikt, das unrichtige Datenangaben umfasst, um das „Ergebnis eines Datenverarbeitungsvorgangs“ zu beeinflussen.

Neben dem 43-jährigen Unternehmer muss sich auch ein 55-jähriger Mann aus Sachsen vor Gericht verantworten. Er soll für die Bande Unterlagen erstellt und den Kontakt zu „Hakan“ gehalten haben. Beide sitzen seit Monaten in Untersuchungshaft. Weitere mutmaßliche Bandenmitglieder sind bislang unbekannt.

Ausblick auf den Prozess

Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Augsburg hat zahlreiche Verhandlungstermine bis in den August angesetzt. Anwalt Thomas Juppe, der den 43-Jährigen vertritt, wollte sich vor Prozessbeginn nicht zu den Vorwürfen äußern.

Der Betrug zulasten der Sparkasse Schwaben-Bodensee übertraf die Summen, die klassische Bankräuber je erbeuten könnten. Die Sparkasse, die 2022 aus dem Zusammenschluss zweier Sparkassen hervorging und Filialen in Memmingen, Mindelheim, Augsburg, Lindau und Günzburg betreibt, äußert sich zurückhaltend zum Prozess. Man betont, dass den Kunden der Sparkasse kein Schaden entstanden sei.

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